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Lebensqualität messbar?

Lebensqualität durch Klimawandel beeinträchtigt

In der heutigen Zeit, in der soziale Medien oftmals ein Echo unserer Ängste und Sorgen widerhallen, ist es leicht, sich von der Flut negativer Nachrichten überwältigen zu lassen. Ein kürzlich auf Facebook geteilter Beitrag, der den Klimawandel und seine vermeintlich destruktiven Auswirkungen auf unsere Lebensqualität thematisiert, hat eine Welle der Besorgnis ausgelöst. Während es unbestreitbar ist, dass der Klimawandel eine ernsthafte Herausforderung darstellt, möchte ich in diesem Blogbeitrag eine andere Perspektive anbieten.

Es ist an der Zeit, über unsere Lebensqualität nachzudenken – nicht nur im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen, sondern auch in Bezug auf unsere Fähigkeit, Resilienz und Anpassungsfähigkeit zu entwickeln. Inspiriert von der ISO 9126 Norm für Softwarequalität, präsentiere ich einen universellen Merkmalskatalog zur Bewertung der Lebensqualität. Dieser Katalog, der auf jahrhundertealten Prinzipien basiert, ermöglicht es uns, verschiedene Aspekte unseres Lebens zu betrachten und zu bewerten, von unserer Gesundheit und Bildung bis hin zur Sicherheit und unserem kulturellen Leben.

In diesem Beitrag werde ich diesen Katalog im Detail vorstellen und erläutern, wie wir ihn nutzen können, um ein ausgeglicheneres und ganzheitlicheres Bild unserer Lebensqualität zu zeichnen – ein Bild, das über die oft düstere Darstellung in den sozialen Medien hinausgeht.

Wie würde eine Mutter mit Kindern im Jahr 1944 in Wuppertal während eines Bombenangriffs der Alliierten ihre Lebensqualität beurteilen.
Was würde sie über die zynischen Klimakleber oder CO2 Vermeider denken?


Qualitätsmerkmale eines guten Lebens:

  1. Gesundheit und Wohlbefinden:
    • Kriterien: Physische Gesundheit, psychische Gesundheit, Zugang zu medizinischer Versorgung, Ernährung.
    • Maßstäbe: Lebenserwartung, Häufigkeit von Krankheiten, allgemeiner Gesundheitszustand.
  2. Bildung und Wissen:
    • Kriterien: Zugang zu Bildung, Alphabetisierungsrate, Verfügbarkeit von Wissensressourcen.
    • Maßstäbe: Bildungsniveau der Bevölkerung, Verfügbarkeit von Bibliotheken und Schulen, Bildungsbeteiligung.
  3. Soziale Beziehungen und Gemeinschaft:
    • Kriterien: Qualität sozialer Interaktionen, Unterstützung durch Familie und Freunde, gesellschaftlicher Zusammenhalt.
    • Maßstäbe: Umfang und Qualität sozialer Netzwerke, Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten.
  4. Wirtschaftliche Sicherheit:
    • Kriterien: Einkommen, Arbeitslosenrate, Zugang zu Grundbedürfnissen wie Nahrung und Unterkunft.
    • Maßstäbe: Durchschnittseinkommen, Armutsquote, Arbeitslosenquote.
  5. Freiheit und Autonomie:
    • Kriterien: Persönliche Freiheiten, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung.
      • Maßstäbe: Gesetzliche Rahmenbedingungen, gesellschaftliche Normen, Zugang zu Entscheidungsfindung.
  6. Umwelt und Lebensbedingungen:
    • Kriterien: Sauberkeit und Sicherheit der Umwelt, Zugang zu Natur und Erholungsräumen.
    • Maßstäbe: Luft- und Wasserqualität, Grünflächenanteil, Umweltverschmutzung.
  7. Kulturelles und spirituelles Leben:
    • Kriterien: Zugang zu kulturellen und spirituellen Ressourcen, Freiheit der Meinungsäußerung.
    • Maßstäbe: Vielfalt kultureller Aktivitäten, Religionsfreiheit, kulturelles Erbe.
  1. Sicherheit und Schutz:
    • Kriterien: Schutz vor Krieg und bewaffneten Konflikten, Sicherheit vor krimineller Gewalt, Schutzmaßnahmen für Kinder und Familien.
    • Maßstäbe: Häufigkeit und Intensität von Konflikten, Kriminalitätsrate, spezifische Schutzgesetze und -programme für Kinder und gefährdete Gruppen.
  2. Trauma und psychische Resilienz:
    • Kriterien: Zugang zu psychologischer Betreuung und Trauma-Behandlung, gesellschaftliche Unterstützung bei Verlust und Trauer, Präventionsprogramme gegen Gewalt.
    • Maßstäbe: Verfügbarkeit von psychologischer Hilfe, gesellschaftliche Akzeptanz von Trauer und Verlust, Effektivität von Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt.

Diese Merkmale berücksichtigen grundlegende Aspekte des menschlichen Lebens, die sowohl heute als auch in der Vergangenheit relevant sind. Sie ermöglichen eine umfassende Bewertung der Lebensqualität unter Berücksichtigung historischer und moderner Kontexte.

Professorenhaushalt im Jahr 1895.
Welche Errungenschaften haben wir? Lebt nicht mancher Bürgergeldempfänger besser als ein Professor im Jahr 1895.
Fernreisen, Supermärkte, warme Häuser, Bäder, Auto, Medizin?

Fragebogen zur Selbsteinschätzung der Lebensqualität

Hinweise zur Verwendung:

  • Bitte bewerten Sie jede Aussage ehrlich nach Ihrem persönlichen Empfinden.
  • Verwenden Sie die Skala von 1 bis 10, wobei 1 bedeutet „trifft überhaupt nicht zu“ und 10 „trifft voll zu“.

Gesundheit und Wohlbefinden

  1. Ich fühle mich physisch gesund und fit.
  2. Ich habe Zugang zu guter medizinischer Versorgung.

Bildung und Wissen

  1. Ich habe guten Zugang zu Bildungsressourcen und -möglichkeiten.
  2. Ich bin mit meinem Bildungsniveau und meinen Kenntnissen zufrieden.

Soziale Beziehungen und Gemeinschaft

  1. Ich fühle mich in meiner Gemeinschaft gut integriert.
  2. Ich habe starke und unterstützende soziale Beziehungen.

Wirtschaftliche Sicherheit

  1. Ich fühle mich finanziell sicher und stabil.
  2. Ich habe Zugang zu den grundlegenden Bedürfnissen des Lebens (Nahrung, Unterkunft).

Freiheit und Autonomie

  1. Ich erlebe persönliche Freiheit und Selbstbestimmung.
  2. Ich fühle mich in meiner Gesellschaft gleichberechtigt und respektiert.

Umwelt und Lebensbedingungen

  1. Ich lebe in einer sauberen und sicheren Umgebung.
  2. Ich habe Zugang zu Natur und Erholungsräumen.

Kulturelles und spirituelles Leben

  1. Ich habe Zugang zu kulturellen und spirituellen Ressourcen.
  2. Ich fühle mich frei, meine Meinungen und Überzeugungen auszudrücken.

Sicherheit und Schutz

  1. Ich fühle mich vor Krieg und Gewalt geschützt.
  2. Es gibt effektive Schutzmaßnahmen für Kinder und gefährdete Gruppen in meiner Gemeinschaft.

Trauma und psychische Resilienz

  1. Ich habe Zugang zu psychologischer Betreuung und Unterstützung bei Bedarf.
  2. Ich fühle mich in der Bewältigung von Traumata und Verlusten unterstützt.

Bewertung der Ergebnisse:

  • Addieren Sie die Punktzahlen für alle Fragen.
  • Die maximale Punktzahl beträgt 180. Eine höhere Punktzahl deutet auf eine höhere wahrgenommene Lebensqualität hin.
  • Diese Selbstbewertung kann helfen, Bereiche zu identifizieren, in denen Sie möglicherweise Unterstützung oder Veränderung suchen möchten.

Bitte beachten Sie, dass dieser Fragebogen ein subjektives Maß der Lebensqualität darstellt und nicht als professionelle Bewertung oder Diagnose gedacht ist.

Versetzen Sie sich dann mal in eine Mutter im Jahr 1944, die mit Ihren Kindern im Luftschutzkeller setzt und beantworten diese Fagen oder auch in einen gutsituierten Bürger im Jahr 1895.

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